



Obwohl wir uns dazu durchgerungen haben, dass es sich nicht lohnt, das Auto umzubauen, wollten wir dennoch einmal testen wie es ist im Auto zu Übernachten.
Außerdem wollte ich gerne das Navigieren ohne Navi üben. Wir beschlossen also kurzfristig an einem Wochenende Anfang März nach Wismar zu fahren und dort auf einem Campingplatz zu übernachten. Tatsächlich war es gar nicht so einfach einen Stellplatz zu finden, da die meisten noch Winterpause hatten.
Kurzerhand bauten wir die Sitze aus, besorgten uns eine Matratze, packten ein paar Sachen und machten uns auf ins Abenteuer. Da wir Nachts noch minusgrade hatten, packten wir uns unter anderem auch einen kleinen Heizlüfter ein, sowie einen Stromwandler. Wir hatten auch geplant die Fahrräder mitzunehmen, um bei dieser Gelegenheit direkt den Fahrradträger zu testen.
Wir wollten Freitag Nachmittag rechtzeitig Feierabend machen und direkt los fahren....aber wie es im Leben nun mal so ist, wurde es mit der Abfahrt dann doch recht spät. In der Hektik zogen wir dann auch noch die Haustür zu und sperrten uns aus. Wir versuchten uns nicht die Laune verderben zu lassen, obwohl wir sehr wahrscheinlich am Sonntag einen Schlüsseldienst würden rufen müssen, und fuhren gegen 16 Uhr los.
Wir wollten es möglichst realistisch halten und auf Navi sowie Autobahnen verzichten. Ich hatte mir im Vorwege bereits überlegt, wie ich mich im Straßenverkehr am besten orientieren könnte. Hinweise wie Schilder, Kilometrierungen an Leuchtpfosten oder Ortsdurchfahrten zum Beispiel. Im großen und ganzen klappte das auch ganz gut, jedenfalls bis Lübeck.
Es wurde langsam dämmrig, was das Lesen der Straßenkarte nicht gerade einfacher machte. Im letzten Moment verpassten wir die Abfahrt in Richtung Wismar und waren gezwungen, bis auf weiteres geradeaus zu fahren, um eine Wendemöglichkeit zu finden. Natürlich hatten wir erst eine Möglichkeit zum wenden, NACHDEM wir eine Mautstelle passiert hatten, welche wir nach dem Wenden natürlich direkt wieder passieren mussten....naja über die paar Euro will man sich ja nicht beschweren, aber der ärger über die eigene Schusseligkeit saß tief.
Inzwischen war es auch wirklich dunkel geworden und wir bekamen Hunger. Wir sahen uns also nach einem Restaurant oder Imbiss auf unserer Route um und wurden auch tatsächlich fündig.
Allerdings... sich gemütlich setzen und essen konnten wir leider vergessen, da der Laden 5 Minuten später schließen sollte, wie uns die Dame am Tresen "freundlich" mitteilte. Besonders gut war das essen leider auch nicht, aber besser als hungrig schlafen gehen.
Gegen 21 Uhr erreichten wir dann endlich und voller Erleichterung den Campingplatz. Der Check-in klappte wunderbar, nur das Auffinden unserer Parzelle war im dunkeln eine echte Herausforderung.
Uns wurde ziemlich schnell klar, dass es wirklich Vorteile hat, wenn man in der Nebensaison campen fährt. Es war herrlich ruhig und außer uns waren kaum Campinggäste da.
Da wir recht erledigt waren, wollten wir auch direkt alles bereit machen zum Schlafen, wobei wir dann feststellten, dass unser Stromwandler für den Heizstrahler leider nicht an die Steckdose des Campingplatzes passte. Wir stellten uns also auf eine kalte Nacht ein.
Tatsächlich war es im Auto aber gar nicht so kalt, sodass wir die Nacht gut hinter uns brachten.
Am nächsten morgen fuhren wir mit den Fahrrädern ins Nachbardorf um dort bei einem Bäcker zu frühstücken. In der direkten Nachbarschaft zur Bäckerei befand sich auch ein Bücherschrank, der direkt durchforstet wurde.
Wir verbrachten ein wirklich schönes Wochenende in Wismar und als wir den Rückweg antraten kamen wir wesentlich besser zurecht, sodass wir nicht mal 4 Stunden für die Fahrt benötigten.
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